Freiarbeit

Wer heute A sagt, darf morgen Z schreiben

Die Freiarbeit ist ein Kernstück der Montessori-Pädagogik. Sie wird auch bei uns groß geschrieben. Konkret bedeutet dies, dass die Kinder entsprechend ihrem eigenem Entwicklungsplan und Interesse ihr Arbeitsmaterial als auch ihre Lernpartner frei wählen dürfen. Um diese Entscheidungen zu treffen, finden Absprachen unter den Kindern statt. Solche sozialen Prozesse sind ein wichtiger Bestandteil der Entwicklungsarbeit, die, wenn nötig, von den Pädagoginnen unterstützt werden.

Die Freiarbeit ist jedoch kein Unterricht, bei dem das Kind sich selbst überlassen wird. Im Rahmen seiner selbstbestimmten Tätigkeit ist es an Regeln, Pflichten und Aufgaben gebunden. So gilt beispielsweise der Grundsatz, dass erst eine Arbeit beendet werden muss, bevor eine neue begonnen werden darf.

In der Freiarbeit kann das Kind in der vorbereiteten Umgebung konzentriert am Lerngegenstand arbeiten. Dabei wird es von den Pädagogen, die immer im Hintergrund agieren, nach Bedarf unterstützt und gefördert. Die Freiarbeit hilft dem Kind, sein Verhalten selbst zu steuern und selbstständig zu lernen.

So werden Themen beispielsweise nicht anhand eines Lehrbuches abgehandelt, sondern komplex mit anderen geeigneten Montessori-Materialien (Link) vertieft und die Verbindung zu anderen tangierenden Fach- und Sachgebieten hergestellt. Das Kind wird dabei nicht nur gedanklich aktiv, sondern auch dazu ermuntert, sich eigene Arbeitsmittel zu fertigen (z.B. kleine Hefte über das betreffende Thema), um das Wissen durch eigenes Erleben sprichwörtlich zu begreifen.

Täglich werden an unserer Schule zwei Unterrichtsstunden Freiarbeit angeboten. Das altersgemischte Zusammenarbeiten und gegenseitige Helfen in der Gruppe stärkt zum einen das Selbstbewusstsein der Kinder und zum anderen die Teamfähigkeit. Die Freiarbeit wird durch altershomogenen Fach- und Förderunterricht ergänzt.